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Leserreise Schwäbische Zeitung Höchste Flossfahrt Europas am Rifflsee-Pitztal


Vor toller Kulisse haben 45 Leser der „Schwäbischen Zeitung“ in Tirol einen schönen Tag verbracht. (Fotos: SZ- KÖRNER)


EHINGEN/sz - In aller Frühe am Morgen sind 45 Leser der „Schwäbischen Zeitung“ aus Ehingen, Laichingen, Laupheim und Biberach zusammen in einem Bayer-Reisebus zu einer Fahrt ins Pitztal in Tirol aufgebrochen. Als kleine Morgengabe verteilte Madlen Knorr vom Leser-Marketing Stofftaschen mit einer druckfrischen Ausgabe der Schwäbischen Zeitung, einem Halstuch, das später in den Bergen gute Dienste tat, und einigen kleinen Geschenken.
Reiseleiter Ralph Luzius servierte ofenfrische Brezeln und Croissants mit heißem Kaffee zum Frühstück, die Stimmung im Bus im noch wolkenverhangenen Allgäu stieg. Ab der österreichischen Grenze kam immer häufiger die Sonne hinter den Wolken hervor.

400 Meter lange Hängebrücke
„Aahs“ und „Oohs“ ertönten bei der 400 Meter langen Hängebrücke zur Burg Ehrenberg. Luzius erzählte: „Hier führte einst die alte Salzstraße lang, auf der das weiße Gold nach Italien gebracht wurde.“ In Imst listete er auf, was es hier an Sportmöglichkeiten außer Wintersport noch alles gab.
Das Pitztal bis nach St. Leonhard wurde immer enger und schöner. „Das Ziel hat mich gereizt, schon die Anfahrt ist ein Erlebnis, und es ist einfach schön, wenn man nicht selbst fahren muss, man erlebt viel mehr“, sagte Fritz Dommer. Routiniert hatte Busfahrer Anton Hertenberger, der sonst zusammen mit Luzius die Skireisen für Bayer fährt, den Bus schon über die engen Kehren des Fernpasses gelenkt. Am Ende des Pitztales in St. Leonhard war Halt.
Ein Riesenparkplatz zeigte, was hier im Winter los sein kann, jetzt im August herrschte beschauliche Ruhe in dem kleinen Ort. Mit der Rifflseebahn ging es auf luftige 2232 Meter Höhe, ein frischer böiger Wind begrüßte die SZ-Mannschaft, die gleich wieder abstieg zum etwas tiefer gelegenen Rifflsee.
Wolken verhüllten kurz die Berge und See, zogen sich aber schnell wieder zurück. Mit einem Floß, nicht gestakt, sondern mittels Elektromotor von einem Bootsführer gesteuert, ging es dann rund um den Rifflsee. „Genießt den Tag“, empfahl Reiseleiter Luzius und versank lachend in einem Liegestuhl. Der Bootsführer erklärte die Gletscherwelt im Hintergrund des Sees samt Flora und Fauna.

Die Sonne schien fast durchgehend auf der Reise. (Fotos: SZ- KÖRNER)


Murmeltiere und Steinböcke
Oswald Scheffold kommt seit 1961 ins Pitztal, „Ich kenne sämtliche Hütten und habe herrliche Wanderwege hier gemacht, am liebsten würde ich gleich da bleiben“, lachte er. Scheffold erzählte, wie früher die Gletscher bis auf eine Seehöhe von 1800 Meter gereicht hätten. „Die Gletscher haben uns einen Mordsaufschwung gebracht“, sagte der Bootsführer und erzählte, was heute auf dem Rifflsee für Touristen außer Europas höchsten Floßfahrten angeboten wird. Sechs bis acht Grad Wassertemperatur hat der See, Saiblinge und Bachforellen lieben das. In den Bergen rundherum leben Steinböcke, Gemsen, Rehe, Hirsche und Murmeltiere.
Plötzlich fiel ein eiskalter Wind ein, schnell wurden die Kragen hochgezogen, wenige Augenblicke später wieder herrlicher Sonnenschein. Nach fast eineinhalb Stunden Floßfahrt marschierten die SZ-Leser zurück zur Sunnahütte zum Mittagessen. „Die Floßfahrt war genial, Natur pur, die Entspannungsmusik hat zur Atmosphäre gepasst,“ sagte Roswitha Zaune aus Ochsenhausen. „Die Kulisse hatte etwas Beruhigendes, die Berge wirkten überhaupt nicht bedrohlich“, fügte Sybille Paulat hinzu.
In kleinen Gruppen spazierten die Teilnehmer nach dem Essen rund um den Rifflsee oder zur Rifflseehütte. Zurück im Tal genoss man vor der Abfahrt noch einen Kaffee oder ein Eis auf einer der Hotelterrassen, ehe es wieder nach Hause ging. Viele lobende Worte fand Fritz Dommer im Bus im Namen seiner Mitreisenden sowohl für das Bayerteam als auch für die SZ für den gelungenen, sehr gut organisierten wunderschönen Tag im Hochgebirge. Mit strahlenden aber müden Gesichtern stiegen die SZ-Leser an ihren Heimatorten wieder aus.

Auf den Liegestühlen ließ sich am See entspannen. (Fotos: SZ- KÖRNER)

Quellennachweis: Schwäbische Zeitung vom 15.08.17 / Barbara Körner