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Jetzt rumpelt’s

21.05.15 | Stadt installiert Schwelle und Punkte, um Raser am Busbahnhof zu bremsen

EHINGEN - Nun soll es vorbei sein mit der abendlichen Raserei auf dem Ehinger Busbahnhof (die SZ berichtete). Der Bauhof installiert am Donnerstag eine Schwelle und sieben Punkte in der Kurve rund um den Kiosk, um zu schnelles Fahren zu unterbinden. Ordnungsamtsleiter Ludwig Griener informierte vor Ort über die neue Maßnahme und Patrick Werner vom Busunternehmen Bayer testete, ob die Hindernisse den Busverkehr beeinflussen.

Den endgültigen Ausschlag für den Einbau der Geschwindigkeitsbegrenzer haben laut Griener die Ängste und Bedenken der Anwohner über die Raser gegeben. Die Verkehrssicherheit und nicht zuletzt die Sicherheit der Fußgänger müsse gewährleistet sein. Zudem sei der Lärm ein Ärgernis für die Anwohner. Voraussetzung war jedoch, dass die Hindernisse denn Busverkehr nicht behindern. „Diese Bremseinheiten dürfen nur in Bereichen installiert werden, in denen die Geschwindigkeit auf maximal 30 Stundenkilometer begrenzt ist“, sagt Griener. Bei niedrigeren Höchstgeschwindigkeiten seien sogar höhere Schwellen erlaubt.

Die, um die es aktuell geht, sind drei Zentimeter hoch. Griener will aber nochmals prüfen, ob nicht noch höhere eingebaut werden könnten. Zu der Schwelle am Kurvenausgang und den Punkten am Kurveneingang gesellt sich bald eine weitere Schwelle auf der Geraden, die direkt an dem türkischen Supermarkt vorbeiführt. Patrick Werner vom Busunternehmen Bayer ist am Mittwoch eigens mit einem Bus zum Ortstermin gekommen und hat überprüft, ob die Geschwindigkeitsbremser den Busverkehr behindern. Sein Fazit: „Ich habe keine Bedenken. Wenn man darüber fährt, meint man, es sei ein Schachtdeckel.“ Wolfgang Henger von der Polizei ist mit dem Auto über die neuen Geschwindigkeitsbegrenzer gefahren, Er sagt: „Man muss wirklich langsam tun.“

Neues Produkt
Das Produkt ist ein Baukastensystem und lässt sich beliebig verlängern. Der Bauhof verankert die Teilstücke mit Dübeln und starken Ankerschrauben direkt in der Straße. Festkleben sei ebenfalls möglich, allerdings wäre eine Verlängerung oder Versetzung dann sehr arbeitsintensiv. „Wir testen jetzt damit. Das Produkt ist relativ neu auf dem Markt“, erklärt Griener, der sich auch vorstellen könnte, die Geschwindigkeitsbegrenzer an anderen Stellen in Ehingen einzusetzen.

Griener hofft, dass mit den neuen Hindernissen die Probleme am Busbahnhof enden. Gleichwohl ist er sich aber bewusst, dass es natürlich auch zu einer Verlagerung des Problems kommen könnte. Allerdings, so sagt er, könne man nicht voraussehen, wie sich das Ganze entwickele.

Ein Anwohner, der ebenfalls erschienen war, sagte: „Ich glaube es ist momentan noch zu wenig. Aber ich lasse mich überraschen. Es ist gut, dass etwas gemacht wird.“


Patrick Werner (im Bus) und Ordnungsamtsleiter Ludwig Griener (mit blauer Mappe) testen die neuen Geschwindigkeitsbremser. SZ-FOTO: DAVID DRENOVAK

Quellennachweis: Schwäbische Zeitung, Lokalteil Ehingen 21.05.15 / David Drenovak